134. Das ist die Anzahl der Tage, die ich in Korea verbracht habe.
Zieht man die 14 Tage Quarantäne ab, dann kommt man auf ziemlich genau 4 Monate.
Es war eine unglaublich schöne Zeit mit Erfahrungen, die ich in dieser Art und Weise wohl kein zweites Mal erleben werde.
Zu meinem Glück gab es viele Höhepunkte und nur wenige Tiefpunkte.
Ich konnte schon in Deutschland erste Kontakte mit Studentinnen knüpfen, die ebenfalls ein Auslandssemester in Korea machten.
Dadurch wurde mir mehr oder minder schon mal die Angst genommen alleine Richtung Korea zu fliegen.
Mir sind viele andere Austauschstudent(inn)en mit großer Offenheit und Freundlichkeit gegenüber getreten.
Glücklicherweise habe ich hier ausschließlich nette Menschen mit verschiedensten Kulturen und Ländern kennen lernen dürfen.
Menschen aus Dänemark, Schweden, Korea, USA, ...
Jeder hat andere Beweggründe und Ziele.
Ich durfte Seoul, Busan und Daegu erkunden.
In Seoul gibt es so viel zu entdecken, dass ich es unmöglich in meinen vier Monaten schaffen konnte alles zu sehen.
Alleine die riesigen Gebäude die sich überall erstrecken und nachts eine Lichterkulisse erzeugen sind unglaublich.
Besonders gefallen haben mir der Lotte Tower, die Paläste und Myeong-dong.
Egal bei welcher Subway-Station man ausgestiegen ist, es war jedes Mal aufs Neue erstaunlich.
Busan ist im Vergleich zu Seoul kleiner, man sollte es aber trotzdem nicht unterschätzen.
Hier wäre auch mehr als ein Wochenende notwendig gewesen, um alles zu sehen.
Hier sind besonders die Strände und das Gamcheon Culture Village zu empfehlen.
In Daegu, der drittgrößten Stadt in Korea, hat mir die Jeil Church sehr gefallen.
Hier in Korea funktioniert vieles anders als in Deutschland.
Für die Subway gibt es beispielsweise keine Monats- oder Tageskarten.
Man zahlt immer ungefähr 1 € pro Fahrt.
Die klassischen Supermärkte gibt es nicht.
Wer Lebensmittel kaufen will, geht dafür in Convenience Stores die hauptsächlich Fertigessen oder Kleinkram haben.
Alternativ kann man in die großen Einkaufszentren gehen.
Dort kosten die Lebensmittel aber das Doppelte bis Dreifache vom deutschen Preis.
Google oder Amazon werden hier kaum verwendet.
Hauptsächlich wird Software verwendet, die in Korea selbst entwickelt wurde.
Es gibt auch überall Kameras und Security.
An jedem Eingang des Campuses, sowie in jedem Gebäude des Wohnheims sitzen Securities.
Selbst die Gänge zu den Zimmern im Wohnheim sind mit Kameras abgedeckt.
Bei den ganzen tollen Dingen in Korea, gibt es natürlich auch ein paar nicht so schöne Seiten.
Man hat als Ausländer erstmal grundsätzlich als Ungeimpft gezählt.
Das hieß also, als Vollgeimpfter mit zwei negativen PCR-Test für zwei Wochen in die Quarantäne.
Und den Status als Ungeimpfter hat man auch erstmal behalten.
Erst Anfang Dezember wurde die ausländische Impfung anerkannt.
Und dann auch nur mit der ARC-Karte.
Auf die man ebenfalls für drei Monate warten muss.
Solange man diese Karte nicht hatte, galt man mehr oder weniger als illegal auf Bewährung in Korea.
Entsprechend hatte man Einschränkungen bei Online-Bestellungen oder Registrierungen.
Auch das nicht vorhandene Englisch der Koreaner(innen) und besonders der Student(inn)en hat einem das Leben nicht einfach gemacht.
Manche Koreaner(innen) bekommen nicht mal einen geraden Satz auf Englisch heraus oder wollen erst gar nicht mit einer ausländischen Person sprechen.
Grundsätzlich kann ich aber jedem ein Semester oder Urlaub in Korea empfehlen.
Hier sieht und erlebt man Dinge, die man wahrscheinlich sonst nirgendwo auf der Welt sieht.
Nur sollte man bis zum Ende der Pandemie warten.
Denn währenddessen hat man als Ausländer entsprechende Einschränkungen.
Es war für mich ein unvergessliches Erlebnis mit der Möglichkeit einzigartige Erfahrungen zu sammeln.